Ahoj! – Studienfahrt der Jahrgangstufe Q1 nach Prag
Am Sonntag, den 06.10.2019 ging es los: 80 Schüler*innen in Begleitung von Herrn Tietz, Frau Klinkhammer, Herrn Diekmann und Frau Orlich machten sich gegen 23.30 Uhr mit dem Bus auf nach Prag – zu fünf Tagen Studienfahrt in der tschechischen Hauptstadt! Nach einer etwa zehnstündigen Fahrt bezogen wir am Montagmorgen unsere Zimmer im Hotel Olga und machten uns auf den Weg zu einer ersten Stadterkundung bei strahlendem Sonnenschein. Trotz dem ein oder anderen müden Gesicht zeigten sich alle begeistert von Prag. Und dieser Eindruck sollte sich in den nächsten Tag bestätigen!
Am Dienstag wurden wir nach dem Frühstück von unseren Stadtführer*innen abgeholt. Mit der U-Bahn ging es in drei Kleingruppen zur Prager Burg. Der einsetzende Regen konnte die gute Stimmung und den beeindruckenden Blick von der Burg auf die ganze Stadt nicht trüben. Nach einer kurzweiligen Mittagspause ging es weiter mit dem zweiten Teil der Stadtführung rund um die Prager Altstadt: Karlsbrücke, astronomische Uhr, Altstadtring, Veitsdom – es gab viel zu sehen! Unsere müden Füße trugen uns schließlich pünktlich zum Abendessen zurück ins Hotel.
Am Mittwoch fuhren wir mit unserem Bus nach Theresienstadt. Dort befindet sich ein ehemaliges Sammel- und Durchgangslager aus der Zeit des Nationalsozialismus. Bereits auf der Fahrt informierten uns Schüler*innen aus dem Leistungskurs Geschichte von Herrn Kasperczak in kurzen Vorträgen über Theresienstadt und den Prager Fenstersturz. Vor Ort besichtigten wir dann das Ghetto und ein Museum und sahen im ehemaligen Lager-Kino einen Propagandafilm. Die Schüler*innen zeigten sich von der Geschichte und den gesammelten Eindrücken sehr betroffen und Gesprächen im Anschluss ging es darum, wie wichtig es ist, gegen Rechtsextremismus zu kämpfen. Dabei betonten alle ihre positiven Erfahrungen mit unserer multikulturellen Gesellschaft.
Auf der Rückfahrt in die Innenstadt beeindruckte Herr Tietz uns alle mit seinen Gedanken zur Frage der Schuld: Wir als Deutsche, die Jahrzehnte nach dem Ende des zweiten Weltkrieges geboren sind, tragen keine Schuld an dem, was in der NS-Zeit passiert ist, aber wir tragen eine Geschichtsschuld und haben damit verbunden eine Aufgabe. Wir alle müssen dafür sorgen, die Ausgrenzung von Minderheiten zu verhindern und die Vielfältigkeit unserer Gesellschaft zu fördern und das friedliche Zusammenleben aller Menschen unabhängig von Religion, Hautfarbe oder Geschlecht sichern.
Am späten Nachmittag fand zum Abschluss des Tages eine Schifffahrt auf der Moldau statt. Bei einem Glas Pils oder Softdrink nach Wahl – die Verkostung des tschechischen Kulturgutes war natürlich auch Teil der Studienfahrt – genossen wir gemeinsam die Aussicht auf die Stadt vom Wasser aus, bevor es zum Abendessen zurück ins Hotel ging.
Nach dem Frühstück ging es am Donnerstag zu Fuß los. Unsere Stadtführer führten uns durch das jüdische Viertel mit dem jahrhundertealten Friedhof, die Synagoge und das jüdische Museum. Nur einen Tag nach dem Anschlag auf eine jüdische Synagoge in Halle nahmen wir die Informationen der Stadtführer auch durch diesen aktuellen Blickwinkel erweitert wahr. Nach der Mittagspause besuchten wir das Franz-Kafka-Museum. Viele Schüler*innen zeigten während der Führung großes Interesse daran, sich mit dem tschechischen Autor von Romanen wie beispielweise „Der Prozess“ auseinanderzusetzen. Bevor es zurück ins Hotel ging, stand allen noch Freizeit zur Verfügung, um leckere Spezialitäten an den Ständen auf dem Rathausplatz zu probieren oder den Liebsten Souvenirs zu besorgen.
Am Freitagvormittag traten wir schließlich die Heimreise nach Wuppertal an. Auf der Rückfahrt wurden die letzten tschechischen Kronen an den Raststätten ausgegeben und Erinnerungsfotos ausgetauscht. Auch die Auswertung der Wochenaufgabe, eine Fotoaktion, fand statt und das Gewinnerteam wurde gekürt. Die Aufgabe bestand darin, entweder zu einem gewählten Motto ein Foto mit passendem Gedicht zu gestalten oder einen Fotoroman zu erstellen. Die Gewinnerinnen Iman Amaadachou, Viola Grdelaj, Anna Niemesheim, Selin Polat und Aysenur Yanik haben ein Foto gestaltet, auf dem vier Hände voller bunter Steine zu sehen sind. Diese Steine stehen für die Individualität eines jeden Menschen und für ein fruchtbares Zusammenleben. Die Idee entstand in Theresienstadt, denn von hier haben die Schüler*innen Steine für die Langerfelder Skulptur zur Erinnerungskultur mitgenommen. Eine tolle Idee!
Gegen 20.30 Uhr trafen wir wieder an unserer Schule ein, wo Eltern und Freunde bereits auf uns warteten. Danke für eine erinnerungsreiche, geschichtsträchtige Reise nach Prag!
letzte Änderung: 2019-10-28 KLIN/GEBH
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