Ein Lektüreprojekt mit dem Zukunftsroman „Somniavero“ der deutschsprachigen Autorin Anja Stützer.


Als es mit dem Präsenzunterricht für dieses Schuljahr Ende Mai dann endlich wieder losging, freuten sich die 7. Klassen auf die Projektarbeit im Deutschunterricht. Klassischerweise liest man eine Lektüre zusammen, übt die Lesefertigkeiten, setzt sich mit einem bestimmten Thema auseinander und arbeitet in Tandems oder im Team zusammen.

Für diese Arbeit taten sich in diesem Schuljahr die Klassen 7C und die 7E zusammen. Ihre Deutschlehrerinnen, Frau Bange und Frau Quint entschieden sich dafür, ein aktuelles, neues Jugendbuch gemeinsam zu lesen. Das Thema Nachhaltigkeit ist dabei nicht zufällig gewählt worden. Es gehört zu den aktuellen Bildungszielen und ist in vielen Fächern und vielen Bereichen des Schullebens wiederzufinden, zum Beispiel im Biologieunterricht, im WPII-Fach Einfach Nachhaltig und bei dem alljährigen Projekt „Energie gewinnt“, bei dem die Schule regelmäßig teilnimmt und schon einige Preise gewonnen hat.

„Somniavero“ ist ein Zukunftsroman aus dem Science-Fiction Bereich. Die Hauptfigur, der zwölfjährige Jochanan, reist mit seinen Eltern in die Vergangenheit, das Jahr 2031. Dort begegnen ihm gleichaltrige Kinder, aber auch die Probleme unserer Zeit: Klimawandel, Flüchtlinge, Armut, Ungerechtigkeit. Aus 5 Blickwinkeln wird die Geschichte weitererzählt, sodass den Schüler*innen ein Perspektivwechsel leicht gemacht wird. Wie so oft, gibt es für ein Problem meist keine einfache Lösung. Genauso wie es im Leben kein „schwarz-weiß“ gibt, müssen sich Jochanan und sein Freund Merlin aus der Vergangenheit damit auseinandersetzen.

In Jochanans Welt sind unsere heutigen Probleme nicht gelöst worden, sondern sie haben sich verschärft: es gibt kaum noch Tiere und fast keine intakte Natur mehr. Tiere essen findet Jochanan undenkbar, weil es sowieso kaum noch welche gibt. Die Menschen leben in Enklaven und verschanzen sich hinter dicken Mauern. „Draußen“, also jenseits der sicherheitbietenden Mauern der Heimatstadt, lebt nur das „Pack“, mit dem man nichts zu tun haben möchte. Es gibt keine Strände, kein Meer oder sauberes Wasser. Dafür viel Technik, Lasermesser, Botschaften in Form von Hollogrammen und die Möglichkeit des Zeitreisens.

Die Schüler*innen fertigten parallel zum Lesen ein Portfolio an, in dem sie Aufgaben zu den einzelnen Kapiteln bearbeiteten. Außerdem machten sie sich Gedanken dazu wie die Stadt der Zukunft aussehen könnte. Mit einem Unterwasserhaus, das gleichzeitig eine meeresbiologische Station ist, um verletzte Meerestiere zu retten, eine moderne Schwebebahn, die mit Wasser betrieben wird und die Menschen schnell von A nach B transportiert oder mit grünen Dächern und Wänden, die die Luft verbessern und die Umgebung kühlen. Jede Menge praktischer Ideen, die nicht unrealistisch sind und zeigen, dass es noch nicht zu spät ist, unseren Planeten zu retten.

Aurelia Bange


letzte Änderung: 2021-10-30 BANG/QUIN/PUPP

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