Oxfordfahrt 2018 

Seit den letzten Beschlüssen zum Fahrtenprogramm an der Gesamtschule Langerfeld gehört die einwöchige Sprachreise nach Oxford fest dazu.

Vom 28.10. bis zum 04.11. war auch dieses Jahr eine Gruppe von Schüler*innen der Jahrgänge 9 bis Q2 unterwegs.

Nach der schier endlosen und nicht ganz so reibungslosen Anreise (der Wind sorgte für „leichten“ Seegang, dem einige Landratten zum Opfer fielen) kamen wir abends um halb acht in Oxford an. Nur Lavinia war trotz ihres Umwegs deutlich schneller. Sie hatte ihren Anschlussflug in Washington verpasst und flog aus Frankfurt gleich weiter nach London Heathrow, von wo sie sich allein mit dem Bus nach Oxford durchschlug. Ihr Mut wurde belohnt: gegen 15.00 Uhr wurde sie von ihrer Gastfamilie in Empfang genommen, während einige von uns (allen voran Frau Browning) nur hofften, endlich wieder festen Boden unter ihre Füße zu bekommen. Nachdem wir dann von einem Stau in den anderen gerieten, konnten wir nur noch Lavinia beneiden, die uns ob ihrer beschwerlichen Reise nur wenige Stunden zuvor noch so leidgetan hatte. Letztendlich kamen auch wir nach 14stündiger Fahrt endlich an und wurden von unseren Gasteltern in Empfang genommen. Bei gefühlten Minustemperaturen waren diejenigen besonders froh, dir zuerst losfahren konnten.

Am ersten Tag lernten wir Oxford kennen. Bevor es mit dem Stadtrundgang losging, hatten wir noch eine halbe Stunde Zeit, unser erstes Geld loszuwerden. Glücklicherweise hatten einige Oxford-Shops schon auf, so dass wir uns mit Oxford University Sweatshirts eindecken konnten. Vielleicht helfen sie ja später mal im Englischunterricht, besonders die in Oxford Blue…

Der Stadtrundgang war wirklich gut. Wir lernten einige sehr interessante Dinge über die Stadt (z.B. wie sie überhaupt zu diesem Namen kam) und vor allem über das Studentenleben an der berühmten Universität. Wir sahen einige der 39 Colleges von außen und besuchten dann das Balliol College, das 1263 gegründet wurde und damit zu einem der ältesten Colleges gehört. Dort gingen wir in den Innenhof, der wie ein Park aussah, schauten uns den beeindruckenden Speisesaal an, der nicht nur die Herzen der Harry Potter-Fans schneller schlagen ließ, sondern auch die collegeeigene „Chapel“. Die Studienbedingungen in Oxford, das begriffen wir alle, sind schon was ganz Besonderes. Ob jemand von uns es jemals in ein solch elitäres System schaffen wird, steht sicher in den Sternen, aber träumen kann man ja wohl davon und wer kann denn schon behaupten, dass kein Langerfelder einen Abiturschnitt von 1,5 oder besser erreichen kann? Es wäre doch großartig, wenn sich in die Reihen illustrer Namen wie Bill Clinton, Stephen Hawking und Rowan Atkinson können auch mal ein Langerfelder oder eine Langerfelderin mischen würde…

Nach einem kurzen Abstecher zur Bodleian Library (der größten der Welt), der Radcliffe Camera (einem weiteren Lesesaal besagter Bodleian Library) und dem Sheldonian Theatre (der klassischen Event-Arena der Oxford University) waren wir alle schlau und durchgefroren genug, um in die Freizeit entlassen zu werden und los ging es mit dem Shopping Marathon. Ob nun im Covered Market (ein heißer Renner für Cookie-Liebhaber und Cake-Fanatiker), dem nagelneuen Westgate Shopping Centre oder den unzähligen Souvenir- und anderen coolen Geschäften, es gab genug Möglichkeiten das Geld auszugeben, sei es für weitere Oxford-Sweatshirts, Harry Potter Gadgets und Süßigkeiten (Wer möchte denn nicht mal die „Every Flavour Beans“ probieren?), Poster, Klamotten oder Burger. Zum Glück ist für Dienstag ein straffes Programm geplant, so dass wir vielleicht auch am Mittwoch noch etwas Geld übrig haben.

Fazit: Oxford, das muss man sagen, ist eine Reise wert. Das Wetter hätte Frau Browning jedoch besser organisieren können. Sonne ist ja gut und schön, aber es wäre schon besser, wenn sie auch wärmte.

Am zweiten Tag ging es auf nach London. Auf dem Programm standen zwei Punkte: Besuch von Shakespeare’s berühmten Globe Theatre und ein Rundgang in Westminster, bei dem wir so viele Sehenswürdigkeiten ablaufen wollten wie möglich. Da die Workshops für die Oberstufenschüler und für die Schüler der Jahrgänge 9 und 10 zu unterschiedlichen Zeiten stattfanden, fingen die Großen mit dem Globe an und die jüngeren Schüler mit dem Stadtrundgang.

Angeführt von Frau Rybarczyk und Herrn Warwick liefen die 9er und 10er an diesem Tag zur Höchstform auf und legten per Fuß eine Strecke von etwa 15 km zurück! Dabei ging es vom London Eye über die Themse zum Palace of Westminster. Big Ben blieb wegen der Renovierungsarbeiten nicht nur von Gerüsten umhüllt, sondern auch stumm. Weiter ging es zum Westminster Abbey, über die Horse Guard Parade und dem Trafalgar Square, durch den St. James Park bis zum Buckingham Palace und immer weiter: Green Park, Piccadilly Circus, Soho, Leicester Square und Covent Garden – you name it, we saw it! Und dann ging es zurück über den Strand zum Embankment und immer an der Themse entlang bis zur Millennium Bridge, die uns dann schließlich zum Globe führte.

Bei der Führung durch das Theater lernten wir viel über die Besonderheiten des Theaters zu Shakespeares Zeit, z.B. dass 3000 Zuschauer eingelassen wurden, die Spaß haben und Action sehen wollten. Da es damals keine elektrische Beleuchtung gab, wurden Stücke nur am Tag aufgeführt und es gab keine Bühnenbilder an sich. Interessant war auch, dass Frauen nicht auf der Bühne stehen durften, alle weiblichen Rollen wurden also von Jungen gespielt. Während es danach für die 9er und 10er eine DG-Stunde gab, in der sie sich als Romeo oder Julia beweisen mussten, saßen die Oberstufenschüler im 2. Teil im Lecture Theatre und setzten sich damit auseinander, wie clever Shakespeare es verstand mit Worten umzugehen, um Situationen und Charaktere klar und gekonnt darzustellen. Was den Besuch im Globe wirklich zum Erlebnis machte, war die Begeisterung, mit der die Schauspieler den Schülern halfen, das Shakespearsche Theater zu entdecken und sie zum Denken, Sprechen und Spielen anregten.  

Fazit: Shakespeare is a cool dude!

Was haben die Römer mit Großbritannien zu tun? Gar nicht so wenig, wie man so denkt. Heute ging es auf nach Bath, benannt nach den imposanten Römischen Bädern, die 70-60 AD dort wegen der Thermalquellen errichtet und dann über 300 Jahre erweitert wurden. Bewaffnet mit englischsprachigen Audioguides erkundeten wir die Anlage und versuchten den Fragebogen auszufüllen, was eine echte Herausforderung war. Mit Ernsthaftigkeit und Biss ging es bei vielen zur Sache. Dabei lernten wir viel über das Leben und die Bedeutung der Römischen Bäder in der damaligen Zeit. Herr Rötzel wird begeistert sein…


Nach der wirklich anstrengenden Arbeit gab es dann viel freie Zeit, um die Stadt oder/und ihre Geschäfte zu erkunden. Wer nicht mehr so scharf auf Shopping war, konnte an der Bath Challenge teilnehmen und zeigen, dass er sich die Stadt tatsächlich weiter angesehen hat und zu sehen gab es da sehr viel an schönen Gebäuden, die aus dem 18. Jahrhundert stammen, als Bath von den Reichen quasi wiederentdeckt und zum Wellness-Mekka des englischen Adels wurde.

Am Donnerstag stand zunächst einmal Warwick Castle auf dem Programm. Die Burg selbst ist imposant und bietet eine Vielzahl von Attraktionen. Wir konnten die Empfangshalle und die State Apartments besichtigen, mit denen die Burgherren ihren Wohlstand zur Schau stellten und ihre Gäste beeindruckten. Darüber hinaus gab es natürlich die Kingmaker Ausstellung, die die Bedeutung Richard Nevilles, des berühmtesten Earls of Warwick, dem sogenannten Königsmacher aus der Zeit des Rosenkrieges, sehr anschaulich und lebensnah darstellt. Weitere Highlights waren die mit großem Spektakel begleitete Demonstration des Riesenkatapults Ursa und die absolut sehenswerte Greifvogelschau. Da unser Besuch in der Halloween-Woche lag, gab es natürlich auch mehrere Gelegenheiten sich so richtig zu gruseln. Wem der Dungeon von Warwick nicht reichte, der konnte sich bei zwei weiteren Spuk-Events beweisen, die speziell in dieser Woche in Warwick Castle angeboten wurden. Und dann gab es natürlich auch die Burgmauer, die man erklimmen konnte und einen sehenswerten Ausblick auf die ganze Anlage wie auch die Umgebung gewährte. Ohne Zweifel, Warwick Castle ist einen Besuch wert, aber für einen in unseren Reihen ganz besonders: Herr Warwick, von nun an zum Earl of Warwick ernannt, genoss den Tag in „seiner“ Burg. Dieses wurde natürlich auch mit einem tollen Gruppenfoto zelebriert.


Am Nachmittag machten wir noch einen Abstecher nach Stratford-upon-Avon, der Geburtsstadt des „größten Briten“ aller Zeiten: William Shakespeare. Es war also ein Tag der Superlative. Glücklicherweise begnügte sich Frau Browning damit, ein Gruppenfoto vor Shakespeares Geburtshaus zu machen. Dann hatten wir Zeit, die Stadt selbst zu erkunden. Wer wollte, konnte sich im Rahmen der Selfie-Challenge auf den Shakespeare-Trail machen, was von einigen Gruppen mit Bravour erledigt wurde. Eine Gruppe schaffte es sogar bis zu Ann Hathaway’s Cottage! Andere nutzten die Gunst der Stunde, noch ein paar Souvenirs zu ergattern.  

Am Freitag galt es nun Abschied von unseren Gastfamilien zu nehmen. Die meisten von uns waren sehr herzlich aufgenommen worden, weshalb es schon ein bisschen wehtat, sie wieder zu verlassen. Andererseits freuten wir uns auch wieder auf Zuhause, nicht zuletzt auf Vollkornbrot und Frühstück mit Käse und Wurst, worauf wir inzwischen einen richtigen Heißhunger hatten.

Auf ging es nach London, wo wir unseren letzten Tag verbringen sollten. Dazu musste Thomas sehr viel Geduld aufbringen, denn die Fahrt bis nach Greenwich, welches im Osten Londons liegt, war in der Rush Hour wahrlich kein Vergnügen. Nach dreistündiger Fahrzeit (mehr Stop als Go) kamen wir endlich am Greenwich Park an und Erinnerungen an unser Englisch-Lehrbuch wurden wach. Nach einem Spaziergang durch den Park, mit kurzem Halt am Observatorium, durch welches der Null-Meridian verläuft, kamen wir an der Themse an und fuhren mit dem Boot nach London hinein. Der strahlende Sonnenschein kompensierte für die etwas frostige Kälte und als dann die berühmte Tower Bridge vor uns erschien, waren wir alle überglücklich. Unendlich viele Schnappschüsse wurden gemacht, vor, unter und hinter der Brücke. Weiter ging es, vorbei an diversen anderen Sehenswürdigkeiten, bis nach Westminster. Dort stiegen wir aus und marschierten bis zum Leicester Square, um in dem belebten Stadtteil was zu essen zu kaufen und unser letztes Geld auszugeben.


Als letzter Programmpunkt stand in abendlicher Dämmerung das London Eye auf dem Plan. Obwohl einige einen flauen Magen hatten, fuhren wir alle mit, um London bei Nacht zu sehen. Und es hat sich gelohnt! Es ist schon ein ganz besonderer Anblick, den man dabei gewinnt und ein passender Abschluss einer wirklich erlebnisreichen und von vielen unterschiedlichen Eindrücken geprägten Fahrt.

letzte Änderung: 2023-13-01 PRES/PUPP

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